Wir warten auf die Segel. Um fünf vor 14 Uhr sind sie endlich da. Ein älterer Herr mit Namen Kiel erklimmt unsere Malu und hat die zwei neuen Segel dabei. Sofort schlagen wir die Genua in der Rollfock an. Gar nicht so leicht mit dem neuen sperrigen Tuch. Es sieht gut aus und der Praxistest wird zeigen, was es wirklich bringt. Dann noch die neue Starkwindfock hoch, auch hier sind wir begeistert. Herr Kiel ist während dessen mit Kaffee trinken und Geld zählen beschäftigt. Er kam von Muiden aus angereist. Unsere Genua ist wohl kurzzeitig auf dem Weg von Lemmer nach Muiden verschütt gegangen. Was sonst einen Tag dauert, hat jetzt drei gebraucht. Aber nu ist alles gut. Herr Kiel wird verabschiedet und wir werfen die Leinen los.
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Und tatsächlich, am Morgen um 9 Uhr stand dann René vor unserer Malu. Was für eine Freude. Wir hatten eine Menge Gesprächsstoff, da wir ihn das letzte Mal in Kiel gesehen hatten. Ich bin dann schnell noch mal nach Albert Hein, um einen weiteren Sack Muscheln zu kaufen und als ich damit wieder auf dem Schiff ankam, hatten die Jungs schon das ganze Gemüse geschnibbelt.

Heute Morgen rufen wir erst mal De Fries an, um uns nach unserer so dringend benötigten neuen Genua zu erkundigen. Frau de Fries wird uns zurückrufen. Wir Schleusen bei Veere in den Kanal nach Walcheren. Mit uns machen sich vier Boote auf den Weg nach Vlissingen. Es sind ein Paar Brücken zu passieren und da der Kanal nur 11 Seemeilen lang ist treffen wir gegen Mittag in Vlissingen ein.
Gestern sind wir hier in der Marina angekommen, nachdem wir wegen Starkwind einen Tag im Ijsselmeer und einen Tag im Markermeer in Fluchthäfen (weil kostenfrei) abgewettert haben. Wir sind bei sonnigem Wetter gemütlich auf dem Nordseekanal durch Amsterdam gezockelt und haben die Stadt vom Wasser aus auf uns wirken lassen. Viele, teils sehr farbige Wohnkomplexe und architektonisch ausgefallene Gebäude, säumten unseren Weg. Es dauerte sehr lange, bis der Kanal grün wurde, da der Hafen bzw. die Häfen von Amsterdam sehr weitläufig sind. Den besten Liegeplatz für Segler haben wir auf der Rückseite des Hauptbahnhofes, an dem diesen gegenüberliegenden Seitenarm zu einer Schleuse ausgemacht. Schön ruhig, allerdings nicht bewacht, an einer Baumallee mit direkter Fährverbindung in die Amsterdamer City. Hätten wir Amsterdam nicht schon so oft besucht, wäre dieser Platz einen Tagesaufenthalt wert gewesen.
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